Kategorie
Gruppe Berghund FCI-Nr 190
Historie
Herkunft Deutschland Entstehung Mittelalter Verwendung Hirten- / Hofhund
Eckdaten
Alter 12-14 Jahre Gewicht 25-40 kg Grösse Rüde 63-70 cm / Hündin 58-65 cm
Wesen
Der Hovawart ist ein kraftvoller, mittelgrosser und langhaariger Gebrauchshund. Er gilt als ausgeglichen und ruhig mit Schutztrieb, Härte, mittlerem Temperament und einer sehr guten Nasenveranlagung.
Fell: Struktur und Farbe
Schwarzmarken (schwarz-loh), Schwarz und Blond. Die Haut des Hovawart ist straff anliegend und gut pigmentiert (Blauschimmer). Das auffallend schöne Langhaar ist leicht gewellt und geschlossen. Besonders ausgebildet ist es an der Brust, der Befederung der Läufe, an den Hosen und der buschig behaarten Rute.
Kopf und Schnauze
Der Kopf des Hovawart ist kraftvoll und trocken mit breiter, gewölbter Stirn. Der Nasenrücken ist flach, die Nase und das Schädeldach verlaufen parallel und sind gleich lang. Der Stop ist nur schwach ausgeprägt. Der Nasenspiegel ist schwarz. Die Augen sind oval oder rund und mittel- oder dunkelbraun. Die Ohren sind dreieckig, weit auseinander angesetzt, hängend und reichen bis zum Fangwinkel. Scheren- oder Zangengebiss.
Vom Hals zum Schwanz
Der Hals des Hovawart ist kräftig und mittellang. Die Brust ist breit und tief mit geräumigen Brustkorb. Der Rücken ist flach, fest und gerade mit leicht abfallender, nicht zu langer Kruppe. Die Rute reicht bis unterhalb des Sprunggelenks, aber nicht bis zum Boden. Sie wird je nach Stimmung bis über den Rücken hochgeschwungen oder gesenkt getragen.
Der Bewegungsapparat
Die Vorhand des Hovawart ist gerade und kräftig mit sehr gut bemuskelter Schulterpartie. Das Schulterblatt ist lang und gut schräg zurückliegend, so dass die Ellbogen gut unter dem Körper stehen. Der Oberarm ist lang und liegt eng am Körper an. Der Vordermittelfuss ist mässig schräg gestellt. Die Hinterhand ist gut gewinkelt. Ober- und Unterschenkel sind stark bemuskelt. Die Sprunggelenke sind sehr kräftig und tiefstehend, die Pfoten geschlossen und gut gewölbt. Vorhandene Afterkrallen sind laut Standard zu entfernen. Das ist mittlerweile in Deutschland und einigen anderen Ländern per Tierschutzgesetz verboten, da es als kosmetische und daher unnötige Operation gilt. Das Gangwerk des Hovawart zeigt einen weit ausgreifenden Trab.
Besonderheiten
Im Mittelalter waren Hunde mit dem Namen Hofewart als Beschützer von grossen Bauernhöfen und Adelssitzen begehrt. Später schienen sie dann zu verschwinden. Der Hundeliebhaber Kurt Konig hat sie gegen 1900 wieder aufgebaut. Dazu gab es zwei Theorien: Er habe sie aus anderen Rassen neu geschaffen oder er habe typvolle Exemplare von entlegenen Höfen zur Zucht benutzt. Dabei scheint die letztere Theorie stimmiger. Konig hat dazu nie eine Äusserung abgegeben. 1937 wurde der Hovawart offiziell anerkannt. Durch die Trennung von DDR und BRD ging viel Zuchtmaterial verloren, da die meisten Zwinger im Ostteil lagen. Mittlerweile ist die Rasse aber wieder gefestigt und zählt zu den Diensthundrassen. Als Hofbewacher ist die Neigung zum Streunen und Jagen gering, allerdings muss man sich gegenüber diesem selbstbewussten Hund als Halter durchsetzen können.
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